Das Industriedenkmal

Stoff für die Geschichtsbücher

Die Geschichte der VerseidAG ist untrennbar mit Krefeld, der „Stadt wie Samt und Seide“, verbunden. Bereits im 18 Jahrhundert entwickelte sich hier ein Schwerpunkt der Seidenproduktion in Deutschland, aus dem sich mit der VerseidAG ein Standort von Weltrang entwickelte. Mit Sitz an der Girmesgath.

Copyright Stadtarchiv Krefeld

Die VerseidAG ging aus einem zunächst losen Interessensverbund der Firmen „Gebrüder Esters“, „C. Lange“ und „Kniffler-Siegfried“ hervor. Kurz nach dem ersten Weltkrieg, als die wirtschaftliche Lage in Deutschland besonders schwierig war, schien dem geschäftlich bewanderten Hermann Lange eine breite Basis die größtmögliche Sicherheit zu bieten. So fusionierten die Firmen im Jahr 1920 und firmierten unter dem neuen Namen „Vereinigte Seidenwebereien AG, Crefeld“. Es folgten der Zukauf von Unternehmen zur Expansion und der Bau einer Zentralwerkstatt zur Reparatur der Maschinen an den mittlerweile zahlreichen Standorten. Dies und kluges wirtschaften führten das Unternehmen 1926 an die Weltspitze der Krawattenstoff-Produzenten. Standort war damals bereits das Gelände an der Girmesgath. 1931 folgte dort der Bau der heutigen denkmalgeschützten Gebäude durch Mies van der Rohe.

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Die Zahl der Mitarbeiter war bis 1939 auf ca. 6100 gestiegen. Eine Zahl, die nach dem Zweiten Weltkrieg und des darauf folgenden Wiederaufbaus erst in den 60er Jahren wieder erreicht wurde. Der Konzern hatte schwere Kriegsschäden, Enteignung der Betriebe in der DDR und den Verlust der ausländischen Betriebe zu bewältigen.

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Ab 1970 bekam die Firma den Druck durch Importe aus Niedriglohnländern zu spüren. Sie konnte sich nur durch harte Umstrukturierungsmaßnahmen behaupten.

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Die VerseidAG wandelte sich in den 90er Jahren vom reinen Textilunternehmen zum Zulieferspezialisten im Kunststoffbereich.

Am 30. November 1998 schloss sich der VerseidAG Konzern, nun „VerSeidAG Technologies“, mit der niederländischen Gamma Holding N.V./Helmhold zusammen. Innerhalb des größeren Konzerns avancierte die eingegliederte VerseidAG zum lukrativsten Geschäftszweig. Die Produktionsbetriebe liegen zwar nicht mehr in Deutschland, der Hauptsitz ist und bleibt aber in Krefeld.

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